„Die einzige Konstante ist die Veränderung“
– das gilt vor allem auch für die Designwelt. Als Grafiker, Fotograf und Webdesigner beobachte ich täglich, wie sich unsere Branche weiterentwickelt. In diesem Beitrag teile ich meine persönlichen Einschätzungen und Beobachtungen zu den Designtrends 2026.
Wichtig vorab: Was du hier liest, basiert auf meinen eigenen Erfahrungen und Beobachtungen aus der Praxis – keine wissenschaftliche Studie, sondern ein ehrlicher Blick auf das, was gerade passiert und welche Designtrends 2026 zu erwarten sind. Besonders KI verändert ja momentan vieles, und das hat natürlich auch Auswirkungen auf Design und Branding.
In diesem Artikel erfährst du:
- Wie KI unser Design beeinflusst
- Warum Authentizität wichtiger wird denn je
- Weshalb organische Formen im Trend sein werden und was Nachhaltigkeit damit zu tun hat
- Welche Farben 2026 dominieren werden
- Was barrierefreie Gestaltung für dein Design bedeutet
KI-unterstütztes Design: Fluch oder Segen?
Es lässt sich nicht leugnen: KI-Systeme krempeln gerade unseren Alltag um. Aber was bedeutet das konkret für Grafik- und Webdesign?
Die Prozesse werden definitiv einfacher. In der Fotografie musst du nicht mehr ewig herum retuschieren oder Illustrationen entstehen in Sekunden durch bildgenerierende KI. Klingt erst mal ja nicht so schlecht!
Aber hier kommt der entscheidende Punkt: Die KI nimmt zwar Arbeit ab, aber die Idee und das Konzept kommen immer noch vom Profi. Vor allem, wenn es wirklich gut werden soll.
Was ich damit sagen möchte: In Zukunft werden viele ähnliche Inhalte durch KI entstehen, weil auch Laien schnell zu einem Ergebnis kommen. Aber die wirklich guten Dinge entstehen nur von Designerinnen, die Design-Prozesse verstehen, das Gesamtbild betrachten und intelligent kombinieren können.
Und gerade weil KI langfristig vieles vereinheitlicht, wird meiner Einschätzung nach folgender Punkt noch wichtiger:
Authentizität & Emotionalität: Deine Geheimwaffe
Nutzer und Marken suchen nach echten, menschlichen Ausdrucksformen. Der Trend geht weg von Hochglanz und Perfektion – hin zu ehrlicher Kommunikation und Natürlichkeit.
Im Grafikdesign bzw. Firmenauftritten kann sich das optisch durch Folgendes erkennbar machen:
- Handgezeichnete Elemente
- Unregelmäßige Formen
- Natürliche Materialien
- Realistische Bildsprache
Warum das relevant ist: Marken müssen glaubwürdig wirken – Emotion schlägt Effizienz. Menschen erinnern sich daran, wie dein Business gewirkt hat und wie sie sich dabei gefühlt haben.
Natürliche organische Formen im Trend
Aus dieser Authentizität lässt sich für mich im Designkontext ableiten, dass natürliche organische Formen deshalb tendenziell im Trend sein werden. Diese strahlen Nahbarkeit und Bodenständigkeit aus.
Im Umkehrschluss könnte man sagen: Es geht eher weg von harten, strengen Geometrien.
Nachhaltigkeit im Design
Diese Einschätzung zur Tendenz zu natürlichen organischen Formen wird noch verstärkt durch ein Thema, das uns alle betrifft: Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit.
Früher oder später werden Firmen, welche auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit Wert legen, einen Wettbewerbsvorteil haben. Und diesen Markenwert einer Firma gilt es natürlich auch im Design widerzuspiegeln. Durch Bildsprache, Formen und auch Farben.
Farbtrend 2026: Erdige, warme Farben dominieren
Aus den Designformen und der Tendenz für Nachhaltigkeit lassen sich auch Farben ableiten. Schaut man sich dazu noch die Colors of the Year von Pantone (pantone.com) an, zeigt sich ein klares Muster:
2023: Viva Magenta – lebendig aber geerdet
2024: Peach Fuzz – gemütlich und warm
2025: Mocha Mousse – ein weiches, wärmendes Braun
Es waren zuletzt immer eher Farben, die vor allem Geborgenheit und Bodenständigkeit ausstrahlen.
Meine Einschätzung für Farbtrends 2026: Der Trend geht weiter in Richtung erdige, natürliche Farben wie z. B. Ocker, Eukalyptus, Mahagoni, Kaffee und Jade. Naturtöne (eventuell mit warmen Farbakzenten) und haptisch wirkende Oberflächen gewinnen an Bedeutung – auch weil Authentizität, Nahbarkeit und Persönlichkeit wichtiger werden.
Barrierefreie Gestaltung wird Pflicht
Abseits dieser Tendenzen darf man barrierefreie Gestaltung nicht vergessen. Vor allem, weil seit heuer in Österreich das BafG in Kraft ist, das besonders den Webbereich betrifft.
Dich interessiert das Thema Barrierefreiheit?
Sieh dir dazu meinen Blogbeitrag an, der genauer auf das Thema eingeht.
Inklusive einer Barrierefreiheits Checkliste für deine Website.
Es wird immer wichtiger, Inhalte für möglichst alle Personengruppen zu gestalten. Warum das so ist:
- Du erreichst mehr Menschen
- Es ist ein Statement, dass deine Firma soziale Verantwortung übernimmt
- Barrierefreie Lösungen sind meist intuitiver und klarer
Das bedeutet konkret: Layouts, vor allem im Webdesign, werden strukturierter, übersichtlicher und somit etwas minimalistischer. Farben – besonders Text zu Hintergrund – werden für die Lesbarkeit hohe Kontraste haben. Farbkombinationen im Design dafür vielleicht eher einheitlicher, um nicht vom Text abzulenken.
Fazit: Menschlichkeit schlägt Perfektion
Soweit zu meiner Einschätzung, was ich in meiner alltäglichen Arbeit beobachte und daraus ableite. Die Designtrends 2026 zeigen klar: Es geht zurück zum Menschlichen, Authentischen und Nachhaltigen. KI mag uns Arbeit abnehmen, aber die emotionale Verbindung zu deiner Marke schaffst nur du.
Haftungsausschluss: Dieser Artikel basiert auf meinen persönlichen Beobachtungen und Einschätzungen aus der Designpraxis. Die Daten wurden nicht wissenschaftlich erhoben. Ich übernehme keine Haftung oder Garantie für die genannten Trends und deren Eintreffen.






